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Das Bückeburger Bach - Orchester

Im Schaumburger Land sind bis zum Jahre 1918 drei Phasen orchestraler Hochblüte zu verzeichnen:
In die Regierungszeit des Fürsten Ernst fiel die Orchestergründung in Jahre 1608. Fürst Ernst gelang es, einen weithin bekannten Klangkörper zu schaffen. Die Liste der Musiker, die seinerzeit in Bückeburg tätig waren, enthielt solche Namen wie Heinrich Schütz und Michael Praetorius.
Die zweite Phase orchestraler Blüte fiel in die Regierungszeit des Grafen Wilhelm (1748 – 1777) Dieser war nicht nur ein hochbegabter Feldherr – die künstliche Insel im Steinhuder Meer, der Wilhelmstein zeugt bis heute davon – sondern auch ein ausgezeichneter Musiker, der nur allzu gern selbst das Cembalo wie auch das Cello spielte. Die aus 17 Musikern bestehende Bückeburger Hofkapelle zählte zu den besten in ganz Europa. Deshalb empfahl kein Geringerer als Johann Sebastian Bach seinen zweitjüngsten Sohn Johann Christoph Friedrich (1732 – 1795) an den Bückeburger Hof, wo dieser als fleißiger Komponist seit 1756 die künstlerisch glanzvolle Position des Schaumburg-Lippischen Hofkapellmeisters innehatte und als Bückeburger Bach in die Musikgeschichte einging und nach dem sich auch das o.g. Orchester heutzutage Bückeburger Bach – Orchester nennt.
In der dritten Phase Ende des 19. Jahrhunderts musizierte die inzwischen 40-köpfige- und zu großem Ruhm gelangte Bückeburger Hofkapelle unter dem Dirigenten und Violinvirtuosen Richard Sahla (1855 -1931), einem Freund des Komponisten Max Reger. Sahla war gleichermaßen begabter Geiger wie Dirigent, der Regerfeste in Bückeburg veranstaltete und Kompositionen besonders neuerer Komponisten wie R. Strauß liebte. Als einer der ersten führte er schon Werke Gustav Mahlers (?gest. 1911 !) zu dessen Lebzeiten auf.
Zwischen den beiden Weltkriegen konnte die aus der von Sahla gegründeten Orchesterschule hervor gegangenen Bückeburger Militärmusikschule einen gewissen Ruf erweben. Aus ihr gingen Musiker wie Max Greger, Kurt Edelhagen und James Last hervor, die in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts allerdings etwas andere Töne anschlugen und die >Swing< - Ära im Nachkriegs-Deutschland mitprägten.

Von den sieben Gründungsmitgliedern (1991) des Bückeburger Bach – Orchesters waren bei dem Mozart- Festival 2006 in Schaumburg noch sechs mit dabei: Peter Martin – Flöte, Wanda Sokolowskaja – Flöte, Detlev Lührmann – Oboe, Wilhelm Ehlerding – Kontrabass, Ruth Konhäuser – Harfe und der Dirigent Friedrich Wilhelm Tebbe, inzwischen Leiter des Bückeburger Bach - Orchesters.
Unter seiner Führung gelang es, die Orchestertradition im Schaumburger Land wieder neu zu beleben. Benannt nach dem Bach-Sohn Johann Christoph Friedrich, dem Bückeburger Bach, entwickelte sich seit 1983 aus einem Begleitorchester der Schaumburger Märchensänger, der Schaumburger Kantorei und des Schaumburger Kanada-Chores ein Kammerorchester mit eigenen Aufgaben: Etwa die Hälfte der wenigen, noch erhaltenen Sinfonien des Bückeburger Bach wurden durch das Orchester erstmals digital eingespielt.
Kritiker weisen immer wieder auf die profunde Technik, die Lebendigkeit und den warmen Klang des Orchesters hin; vor allem aber ist es die Freude am Musizieren, die sich auf die Herzen der Zuhörer überträgt. Konzerte im In- und Ausland sowie mehrmalige Auftritte im Fernsehen ( SAT1, ZDF >Sonntagskonzert>, Radio Bremen ) und die Produktion vieler CDs haben das Orchester weit über Niedersachsen hinaus bekannt gemacht. Darüber hinaus erwies sich das Orchester als zuverlässiger Begleiter in Konzerten und Aufnahmen, u.a. mit namhaften Sängern u. Sängerinnen wie Charlotte Lehmann, Lioba Braun - Sopran, Theo Altmeyer, Dantes Diwiak – Tenor, Hermann Prey, William Reimer – Bariton, und mit weltbekannten Instrumentalisten wie Detlev Lührmann – Oboe, Peter Martin - Flöte, Helmut Pallushek- Klarinette, Dimitar Penkov- Viola, Boris Pergamenschikov- Violoncello, Stefan Milenkovich- Violine, Gerd Seifert – Horn und Ruth Konhäuser – Harfe.
In Zusammenarbeit mit den Dozenten der Internationalen Musik - Akademie für Solisten (IMAS), den Professoren Karl Heinz Kämmerling- Klavier, Judith Beckmann- Gesang, Wolfgang Böttcher- Violoncello und Igor Ozim – Violine wurde auch jungen Künstlern eine Plattform gegeben, ihr Können in Orchesterkonzerten unter Beweis zu stellen: Laurie Gibson-, Jennifer Harpel – Sopran, Michaele Siebert – Alt, Julia Bartha – Klavier, Bruno Weinmeister - Violoncello und zuletzt Yukari Aotani und David - F. Tebbe – Violine. Das Orchester lebt nur vom Idealismus und von der Musizierfreude seiner Mitglieder und dadurch, dass infolge der langen freundschaftlichen Zusammenarbeit mit den führenden Bläserstimmen und den Konzertmeistern Michael Wild und Ladislaus Kosak eine kontinuierliche Arbeit mit größtmöglicher Qualität vorhanden ist. Von dieser Qualität zeugen die zahlreichen Tonaufnahmen mit Verlagen wie Leuenhagen & Paris, Pädagogischer Verlag Schwann; BMG, Fox –Records und Membran – International und eamm-Records in Verbindung mit musicom-distribution.
Das Orchester hat heutzutage seinen Sitz in Bad Nenndorf.